Bätzing gratuliert Zentralrat der Juden zum 70-jährigen Bestehen

Bätzing gratuliert Zentralrat der Juden zum 70-jährigen Bestehen

Bonn (epd). Der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, hat das vielfältige jüdische Leben in Deutschland gewürdigt. In einem Brief an den Präsidenten des Zentralrates der Juden, Josef Schuster, schreibt Bätzing: "Von Anfang an stand der Zentralrat vor der Herausforderung, angesichts der unterschiedlichen Herkünfte und Erfahrungen, der kulturellen und religiösen Prägungen die Einheit der jüdischen Gemeinschaft zu stärken." Dazu zähle auch die Integration verschiedener religiöser Strömungen in der jüdischen Gemeinschaft. Der Zentralrat der Juden wird am Sonntag 70 Jahre alt.

Mit großem Engagement habe sich der Zentralrat in den vergangenen Jahrzehnten an den politischen und kulturellen Debatten in Deutschland beteiligt. "Die jüdischen Stimmen, die die öffentliche Aufmerksamkeit auf rechtsextremistische und antisemitische Gruppen und Strömungen lenkten, haben einen wesentlichen Anteil an der Entwicklung einer demokratischen Kultur in diesem Land", schreibt der Limburger Bischof. Leider werde das Jubiläum des Zentralrats durch eine Zunahme antisemitischer Angriffe überschattet: "Angriffe auf Juden sind Angriffe auf unsere Demokratie und unser Zusammenleben."

In seinem Brief erinnerte Bätzing an die grundlegende Wandlung des christlich-jüdischen Verhältnisses in den zurückliegenden 70 Jahren, woran der Zentralrat bedeutenden Anteil gehabt habe. Heute gebe es vielfältige und intensive Kontakte zwischen Bischöfen und Rabbinern, katholischen und jüdischen Einrichtungen und nicht zuletzt auch zwischen der Deutschen Bischofskonferenz und dem Zentralrat.

Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, hatte bereits am Donnerstag Glückwünsche übermittelt. Er nannte den Zentralrat eine "wichtige Stimme" der deutschen Zivilgesellschaft. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hatte in seinem Glückwunschschreiben betont, er sei sehr dankbar dafür, dass sich jüdisches Leben in Deutschland in seiner ganzen Vielfalt in den vergangenen Jahrzehnten entwickelt habe.