Corona-Krise: UN-Sicherheitsrat fordert globale Waffenruhe

Corona-Krise: UN-Sicherheitsrat fordert globale Waffenruhe

New York, Genf (epd). Der UN-Sicherheitsrat hat von allen Konfliktparteien eine globale Waffenruhe angesichts der weltweiten Corona-Pandemie verlangt. Nach Monaten des diplomatischen Tauziehens stimmten alle 15 Mitglieder für eine Resolution, wie der deutsche UN-Botschafter und Ratsvorsitzende Christoph Heusgen am Mittwoch in New York mitteilte.

Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) unterstrich, dass die Konfliktparteien weltweit nun aufgefordert seien, die Waffen für 90 Tage schweigen zu lassen. Die von Krieg, Vertreibung, Hunger und der Corona-Pandemie geschwächten Menschen in Krisengebieten bräuchten dringend eine Atempause. Maas sprach von einem Zeichen der Hoffnung.

Frankreich und Tunesien hatten den Entwurf in den Rat eingebracht. Die Resolution geht auf einen Appell von UN-Generalsekretär António Guterres vom März zurück. Guterres hatte verlangt, die Waffen niederzulegen. Alle Kräfte müssten auf den Kampf gegen die Krankheit Covid-19 konzentriert werden. Amnesty International und andere Menschenrechts- und Hilfsorganisationen begrüßten die Entscheidung des Sicherheitsrates.

Ein Machtkampf zwischen den USA und China hatte eine frühere Verabschiedung einer Resolution verhindert, die den Guterres-Appell unterstützt. Die USA hatten sich gegen eine Nennung der Weltgesundheitsorganisation in dem Text gewehrt. China hingegen bestand darauf. Die jetzt angenommene Resolution erwähnt die WHO nicht. Die USA werfen China und der WHO vor, sie hätten gemeinsam den Corona-Ausbruch vertuschen wollen.