Regensburg (epd). Trotz der Sorge um seinen schwerkranken Bruder Georg Ratzinger scheinen die Treffen mit ihm dem emeritierten Papst Benedikt XVI. gutgetan zu haben. "Der Papst wirkte sehr gestärkt nach der Begegnung mit seinem Bruder", sagte der Subregens des Regensburger Priesterseminars, Christoph Leuchtner, am Freitag dem Evangelischen Pressedienst (epd). Benedikt XVI. war am Donnerstagvormittag von Rom nach Bayern geflogen, um seinen 96-jährigen Bruder zu sehen. Aller Voraussicht nach werde dies der letzte Regensburg-Besuch von Benedikt sein, hieß es.
Laut Leuchtner feierten die Brüder am Freitag gemeinsam eine Messe im Wohnhaus von Georg Ratzinger in der Regensburger Luzengasse. Wie lange der Aufenthalt Benedikts XVI. dauern werde, sei unklar. Der emeritierte Papst plane noch einen Besuch am Grab seiner Eltern und seiner Schwester. Ob er auch im ehemaligen Wohnhaus der beiden Brüder in Pentling bei Regensburg vorbeischaut, konnte der Subregens nicht sagen.
Der 93-jährige Papst emeritus werde im Rollstuhl zu den Terminen gefahren, sei aber geistig fit, sagte Leuchtner. Er gab auch ein Bonmot von Benedikt preis: Bei seinem Aufenthalt vor 14 Jahren im Priesterseminar habe er alles bekommen, was er sich gewünscht habe - bis auf ein "Kracherl", eine gelbe Limonade. Das sei bei seinem jetzigen Besuch nachgeholt worden. Gefrühstückt habe er am Freitag bayerische Brezn und Semmeln, die Benedikt in Rom sehr vermisse, erzählte Leuchtner.
