Rund 400 Corona-Infektionen in Schlachtbetrieb in Rheda-Wiedenbrück

Rund 400 Corona-Infektionen in Schlachtbetrieb in Rheda-Wiedenbrück

Gütersloh (epd). Bei dem Schlachtereibetrieb Tönnies im nordrhein-westfälischen Rheda-Wiedenbrück sind nach Angaben des Kreises Gütersloh vom Mittwoch 400 Mitarbeiter positiv auf das Coronavirus getestet worden. Nach Angaben des Kreises betreffen die Neuinfektionen fast ausschließlich Mitarbeiter im Bereich der Zerlegung. Am Nachmittag wollten der Kreis Gütersloh und Tönnies auf einer gemeinsamen Pressekonferenz nähere Details bekanntgeben. Medienberichten droht der Stadt ein Shutdown.

Am Dienstag hatte der Kreis Gütersloh erklärt, dass die Firma zugesagt habe, das Personal in in den betroffenen Bereichen der Zerlegung deutlich zu verringern, um die innerbetrieblichen Abstände bei der Arbeit zu vergrößern. Zudem sollten kurzfristig zusätzlich technische Maßnahmen wie die Belüftung mit Frischluft und die Bestrahlung mit UV-Licht ergriffen werden.

Die Fleischindustrie ist durch massive Corona-Ausbrüche in einigen Firmen in Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen in den Fokus der Öffentlichkeit geraten. Gewerkschaften und Kirchen kritisieren seit langem ausbeuterische Arbeitsbedingungen und Wuchermieten in heruntergekommenen Massenunterkünften. Die oft aus Rumänien und Polen stammenden Arbeiter sind in der Regel bei Subunternehmen beschäftigt.