Demonstrationen gegen Polizeigewalt in Mexiko

Demonstrationen gegen Polizeigewalt in Mexiko

Frankfurt a.M., Mexiko-Stadt (epd). In Mexiko haben am Freitag (Ortszeit) erneut Menschen gegen Polizeigewalt demonstriert. Vor der US-Botschaft und der Vertretung des Bundesstaates Jalisco in Mexiko-Stadt kam es dabei zu Auseinandersetzungen zwischen Polizisten und Demonstranten. Anlass der Demonstrationen war ein jüngst veröffentlichtes Video, das zeigte, dass der 30-jährige Giovanni López in Jalisco in Polizeigewahrsam starb, nachdem er zuvor von den Beamten verprügelt worden war. Die Proteste richteten sich zugleich gegen den rassistischen Mord an dem schwarzen US-Amerikaner George Floyd in Minneapolis (USA).

López war zwar bereits am 4. Mai festgenommen worden und am nächsten Tag gestorben, doch vor der Veröffentlichung des Videos war die mutmaßliche Ursache des Todes nur der Familie und den Sicherheitsbehörden bekannt. Der Mexikaner kam in Haft, weil er keinen Mundschutz getragen hatte. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft von Jalisco wurden am Freitag drei Polizeibeamte wegen der Tat festgenommen.

In Mexiko-Stadt attackierten die Demonstranten Gebäude mit Molotow-Cocktails. Polizisten traten Medienberichten zufolge einer 16-Jährigen Demonstrantin ins Gesicht. Bürgermeisterin Claudia Sheinbaum rief daraufhin die Sicherheitsbehörden auf, gegen die Beamten zu ermitteln. Auch wenn es zu Gesetzesüberschreitungen gekommen sei, werde man solche Polizeiübergriffe nicht akzeptieren, sagte sie. Die Polizei sei dafür da, für Frieden und Sicherheit zu sorgen", erklärte Sheinbaum.

Bereits am Donnerstag protestierten in Guadalajara, der Landeshauptstadt von Jalisco, Menschen gegen den gewaltsamen Tod von López. Sie besprühten den Regierungssitz mit Parolen und zündeten zwei Polizeifahrzeuge an.

Auch mexikanische Persönlichkeiten wie der Regisseur Guillermo del Torre und die Schauspielerin Salma Hayek sowie ihr Kollege Gael García López haben die Aufklärung des Todes von López gefordert.