Missbrauch: Giffey beruft neuen Betroffenenrat

Missbrauch: Giffey beruft neuen Betroffenenrat

Berlin (epd). Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) hat die Mitglieder des zweiten Betroffenenrates beim Unabhängigen Beauftragen für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs berufen. Ihm gehören erneut 18 ehrenamtlich tätige Mitglieder an, die für die Dauer von fünf Jahren berufen wurden, wie das Ministerium am Freitag in Berlin mitteilte. Darunter sind elf Frauen und Männer, die dem Gremium bereits bei seiner Gründung im Jahr 2015 angehörten. Sieben Personen sind neu im Amt.

Im Kampf gegen sexuellen Missbrauch von Kindern und Jugendlichen sei es von zentraler Bedeutung, dass auch die Belange von Betroffenen Gehör fänden, hieß es. Deshalb wurde 2015 beim Amt des Unabhängigen Beauftragten für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs ein ehrenamtlich tätiger Betroffenenrat eingerichtet. Die konstituierende Sitzung des zweiten Beratergremiums soll Ende Juni stattfinden.

"Mit dem ersten Betroffenenrat wurde beim Unabhängigen Beauftragten in den letzten Jahren ein sehr gutes Format der Beteiligung entwickelt, das wir weiterführen wollen", sagte Giffey. Durch das Amt des Unabhängigen Beauftragten, den Betroffenenrat, den "Nationalen Rat gegen sexuelle Gewalt an Kindern und Jugendlichen" und die Aufarbeitungskommission habe man inzwischen starke Strukturen, die sich mit großem Engagement für den Kampf gegen Kindesmissbrauch einsetzten.

Die Zahlen Betroffener seien nach wie vor erschreckend hoch: Experten der WHO gehen davon aus, dass eine Million Kinder in Deutschland Missbrauch erlebt haben oder erleben - das sind pro Schulklasse ein bis zwei Kinder. Giffey: "Wir dürfen und werden im Kampf gegen Missbrauch nicht nachlassen."