Krisengeschüttelte WHO will neue Geldquellen erschließen

Krisengeschüttelte WHO will neue Geldquellen erschließen

Genf (epd). Die krisengeschüttelte Weltgesundheitsorganisation will mit einer neugegründeten Stiftung zusätzliche Geldquellen erschließen. Die WHO müsse in ihrem Kampf gegen die Corona-Pandemie und andere gesundheitliche Krisen besser finanziell ausgerüstet werden, erklärte WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus am Mittwoch in Genf.

Der frühere Direktor des Schweizer Bundesamt für Gesundheit, Thomas Zeltner, gründete die "Weltgesundheitsorganisation Stiftung" und übernimmt den Posten des Vorstandsvorsitzenden. Die juristisch von der WHO unabhängige Stiftung soll Gelder bei Privaten, Unternehmen, Institutionen und anderen "nicht-traditionellen" Gebern einsammeln, wie es hieß.

US-Präsident Donald Trump droht der WHO mit dem Ausstieg seines Landes und damit der Einstellung der US-Zahlungen. Er wirft der Organisation entscheidende Fehler im Kampf gegen die Corona-Pandemie vor. Damit stürzte Trump die WHO in eine schwere Krise. Unter den 194 WHO-Mitgliedsländern sind die Vereinigten Staaten traditionell der größte Beitragszahler. Die USA bestreiten laut WHO 553 Millionen Dollar für den Haushalt 2020/2021 in Höhe von 4,8 Milliarden Dollar.

Rund 80 Prozent der Beiträge an die WHO sind freiwillig und in der Regel an Projekte gebunden. WHO-Chef Tedros betonte, dass deshalb die Hände der Organisation oft gebunden seien. Die Idee für eine Stiftung stamme von einem seiner Mitarbeiter und sei mehr als zwei Jahre alt. Die WHO spielt eine führende Rolle im internationalen Kampf gegen Infektionskrankheiten wie Malaria und nicht übertragbare Leiden wie Krebs.