Osnabrück, Berlin (epd). Der Zentralrat der Juden in Deutschland hat die Äußerung Alexander Gaulands (AfD), der 8. Mai sei als Tag der deutschen Kapitulation im Zweiten Weltkrieg ungeeignet für einen Feiertag, scharf kritisiert. "Mit der Betonung, der 8. Mai sei auch ein Tag der absoluten Niederlage für Deutschland und großer Gebietsverluste gewesen, zeigt Alexander Gauland, wes Geistes Kind er ist", sagte Zentralratspräsident Josef Schuster der "Neuen Osnabrücker Zeitung".
Der AfD-Fraktions- und Ehrenvorsitzende hatte dem RedaktionsNetzwerk Deutschland gesagt: "Der 8. Mai hat nicht das Potenzial zu einem Feiertag, weil er ein ambivalenter Tag ist. Für die KZ-Insassen ist er ein Tag der Befreiung gewesen. Aber es war auch ein Tag der absoluten Niederlage, ein Tag des Verlustes von großen Teilen Deutschlands und des Verlustes von Gestaltungsmöglichkeit."
Diese Betrachtung des 8. Mai 1945 finde sich häufig unter Neonazis, sagte Schuster. "Damit sollen die Deutschen vor allem als Opfer dargestellt werden. Ich empfinde das als geschichtsverzerrende Relativierung der NS-Verbrechen und verantwortungslos."