Müller stellt Milliarden-Soforthilfe gegen Corona-Folgen bereit

Müller stellt Milliarden-Soforthilfe gegen Corona-Folgen bereit

Berlin (epd). Im Kampf gegen die Corona-Pandemie sollen nach dem Willen von Entwicklungsminister Gerd Müller (CSU) vier Milliarden Euro Soforthilfen in Entwicklungsländer fließen. "Wir besiegen die Pandemie nur weltweit oder wir bezwingen sie nicht", sagte er am Dienstag in Berlin. In einem ersten Schritt soll mehr als eine Milliarde Euro aus dem Etat seines Ministeriums zur Verfügung gestellt werden, unter anderem für das Gesundheitssystem armer Länder sowie die Bereiche Ernährung und Stabilisierung von Flüchtlingsregionen.

Müller warnte, wenn das Virus beispielsweise in einem Rohingya-Flüchtlingslager in Bangladesch wüten würde, "tragen sie 5000, 10.000 oder 20.000 Menschen tot heraus". Der Minister sieht neben der durch Umwidmungen in seinem Etat gewonnenen Milliarde Euro einen "Sofortbedarf" von weiteren drei Milliarden Euro. Dieser Betrag sei gemeinsam mit Hilfsorganisationen ermittelt und für den Nachtragshaushalt 2020 angemeldet worden. Derzeit liefen die Gespräche mit dem Finanzministerium. Das Geld solle in Nothilfen zur Grundversorgung insbesondere in Flüchtlingsregionen fließen.

Müller wies darauf hin, dass in Asien und Lateinamerika die großen Schwellenländer Indien, Brasilien besonders von der Pandemie betroffen seien. In Afrika breite sich das Virus mit einer Verzögerung von zwei Monaten rasant aus. Der Höhepunkt werde voraussichtlich gleichzeitig mit der jährlichen Malaria-Saison zusammenfallen. Die Pandemie sei daher auch ein globaler Weckruf zur internationalen Zusammenarbeit und Solidarität.

Das Auswärtige Amt hatte bereits angekündigt, 300 Millionen Euro für Covid-19-bedingte humanitäre Hilfe bereitzustellen. Die Gelder werden unter anderem dem Welternährungsprogramm, dem UN-Flüchtlingshilfswerk, der Rotkreuz- und Rothalbmond-Bewegung, der Weltgesundheitsorganisation und anderen humanitären Organisationen übermittelt. Vor allem die Versorgung von Menschen in Not mit Wasser und Arzneimitteln soll damit verbessert werden.