Zeitung: 450.000 Alleinerziehende haben systemrelevanten Job

Zeitung: 450.000 Alleinerziehende haben systemrelevanten Job

Osnabrück (epd). Mehr als 450.000 Alleinerziehende arbeiten einem Zeitungsbericht zufolge in sogenannten systemrelevanten Berufen. Allein im Gesundheitswesen sind es 179.000, wie die "Neue Osnabrücker Zeitung" (Montag) unter Berufung auf Zahlen des Statistischen Bundesamtes berichtet. Ein systemrelevanter Job ist bislang maßgeblich für den Zugang zur Kita-Notbetreuung während der Corona-Epidemie.

117.000 Alleinerziehende arbeiten demnach in der öffentlichen Verwaltung, 50.000 im Lebensmittel-Einzelhandel, 36.000 im Bereich der Finanzdienstleistungen und Versicherungen sowie 30.000 in der Lagerlogistik. Insgesamt sind rund 1,8 Millionen Alleinerziehende erwerbstätig, darunter fast 1,5 Millionen Mütter, wie es hieß.

Die Linken-Abgeordnete Sabine Zimmermann, die die Daten bei der Statistikbehörde angefragt hatte, sagte der Zeitung: "Es ist gut, dass Alleinerziehenden und anderen Eltern, die in kritischen Infrastrukturen arbeiten, eine Notbetreuung zur Verfügung steht" Doch es brauche für alle 1,8 Millionen berufstätigen Alleinerziehenden eine Lösung, damit sie ohne finanzielle Einbußen die Betreuung ihrer Kinder sichern könnten.

Bund und Länder bereiten derzeit die Ausweitung der Notbetreuung auf alle Alleinerziehenden aus. Das sei sinnvoll, reiche aber nicht, sagte Zimmermann. "Außerdem sollten wir nicht vergessen, dass Alleinerziehende auch vor Corona berufstätig waren und danach weiterhin sein werden." Deshalb brauche es künftig einerseits ein flächendeckendes Betreuungsangebot für Randzeiten und andererseits deutlich strengere Regelungen für Wochenend- und Nachtarbeit, damit diese Betreuung möglichst selten erforderlich werde.