Studie: Soziale Folgen von Corona treffen Frauen stärker als Männer

Studie: Soziale Folgen von Corona treffen Frauen stärker als Männer

Hannover, Potsdam (epd). Die sozialen Auswirkungen der Corona-Pandemie treffen Frauen nach Ansicht der Potsdamer Sozialwissenschaftlerin Lena Hipp stärker als Männer. Schon nach den ersten Ergebnissen der von ihr geleiteten und noch laufenden Online-Befragung www.corona-alltag.de zeige sich ein deutlicher Geschlechterunterschied in puncto Zufriedenheit, sagte Hipp der "Hannoverschen Allgemeinen Zeitung (Sonntag). Die Zufriedenheit habe sowohl in Bezug auf die Arbeit als auch auf das Leben im Allgemeinen bereits in den ersten Wochen nach den Schul- und Kita-Schließungen bei Frauen stärker abgenommen hat als bei Männern.

Frauen hätten vermutlich eine höhere Belastung während der Krise, betonte die Professorin, die an der Universität Potsdam und am Wissenschaftszentrum Berlin lehrt und forscht. Sie arbeiteten im Homeoffice und fühlten sich zugleich für die Betreuung und den Heimunterricht der Kinder verantwortlich. Oder sie arbeiteten in systemrelevanten Berufen als Pflegerinnen oder Supermarktverkäuferinnen und müssten Überstunden leisten. Die Ungleichheiten, die schon zu Normalzeiten existierten, könnten sich nun massiv verschärfen. Erste Ergebnisse der Studie wiesen in diese Richtung.