WWF fordert Fischerei-Kontrollen auch in Corona-Krise

WWF fordert Fischerei-Kontrollen auch in Corona-Krise

Hamburg (epd). Die Corona-Krise hat nach Einschätzung der Umweltorganisation WWF dazu geführt, dass die Fischerei-Kontrollen auf See und in den Häfen gelockert oder ausgesetzt werden. Unkontrollierte Umladungen auf See seien ein "großes Einfallstor für illegale Fänge", sagte WWF-Fischereiexperte Philipp Kastinger am Donnerstag in Hamburg. Es sei zu befürchten, dass illegale Aktivitäten weltweit zunähmen. Wegen der Gesundheitsgefährdung durch das Coronavirus seien alternative Kontrollen wie die Auswertung von Satellitendaten oder Kameras an Bord denkbar.

Während kleine Fischerboote an der Küste derzeit häufig in den Häfen bleiben, operieren viele große Fangschiffe weiterhin auf offener See. Bei der Umladung des Fangs auf Transportschiffe muss ein staatlicher Fischereibeobachter anwesend sein, der Fischarten, Mengen, Fangmethoden und Rückwurf dokumentiert. Japan, China und Taiwan hätten vorige Woche erklärt, angesichts der Corona-Krise die Umladungen der Fänge ohne staatliche Beobachter fortzuführen, kritisierte der WWF. Damit sei illegalem Handeln "Tür und Tor geöffnet".