Berlin (epd). Die Bundesregierung stellt sich gegen die Entscheidung von US-Präsident Donald Trump, die Zahlungen an die Weltgesundheitsorganisation (WHO) einzustellen. Regierungssprecher Steffen Seibert sagte am Mittwoch in Berlin, gerade jetzt sei es wichtig, die WHO zu unterstützen und zu finanzieren. Dies sei die Haltung von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und der gesamten Bundesregierung. Die WHO tue "eine unglaublich wichtige Arbeit", sagte Seibert.
Eine Sprecherin von Außenminister Heiko Maas (SPD) ergänzte, die Weltgesundheitsorganisation müsse gestärkt und nicht geschwächt werden. Sie verwies darauf, dass Deutschland der WHO eine Extra-Zahlung von fünf Millionen Euro zur Bekämpfung der Corona-Pandemie überwiesen habe. Deutschland schätze die Arbeit der WHO auch in der jetzigen Krise sehr, sagte Maas' Sprecherin.
Trump hatte der WHO die Schuld an der weltweiten Verbreitung des neuartigen Coronavirus gegeben und will die Zahlungen an die Organisation vorerst einstellen. Insbesondere warf der US-Präsident der WHO vor, die Angaben der chinesischen Regierung über den Ausbruch der Epidemie nicht kritisch überprüft und andere Länder nicht früh genug gewarnt zu haben. Die USA sind der größte Beitragszahler an die Organisation.