Mutmaßliche IS-Terroristen in Deutschland festgenommen

Mutmaßliche IS-Terroristen in Deutschland festgenommen

Karlsruhe (epd). Polizeibeamte und Spezialkräfte haben am Mittwoch in Nordrhein-Westfalen vier mutmaßliche IS-Terroristen festgenommen, die nach Erkenntnissen der Behörden Anschläge in Deutschland geplant haben. Sie seien dringend verdächtig, als Mitglieder der Terrorvereinigung "Islamischer Staat" eine Terrorzelle gegründet zu haben, teilte der Generalbundesanwalt in Karlsruhe mit. Demnach planten die Männer tödliche Anschläge in Deutschland. Ziel seien Einrichtungen des US-Militärs sowie eine Person gewesen, die sich aus Sicht der Beschuldigten islamkritisch geäußert hatte.

Das potenzielle Opfer und die Einrichtungen von US-Streitkräften seien bereits ausgespäht worden, heißt es in der Mitteilung der Bundesanwaltschaft weiter. Die Festgenommen sind den Angaben zufolge alle tadschikische Staatsbürger. Die Festnahmen erfolgten in Essen, Neuss, Siegen und im Kreis Heinsberg. Zur Zelle gehören soll außerdem ein weiterer Mann aus Tadschikistan, Ravsan B., der bereits seit Mitte März in Untersuchungshaft ist.

Die Zelle verfügte nach Angaben des Generalbundesanwalts über scharfe Schusswaffen und Munition. Ravsan B. soll sich zudem Anleitungen für die Herstellung sogenannter unkonventioneller Spreng- und Brandvorrichtungen besorgt und einige der dafür notwendigen Komponenten bereits im Internethandel erworben haben.

Das Geld zur Finanzierung ihrer Pläne wurde den Angaben zufolge über in der Türkei ansässige Finanzagenten der Terrorvereinigung transferiert. Ravsan B. soll außerdem angestrebt haben, mit einem beauftragten Mordanschlag in Albanien 40.000 US-Dollar zu beschaffen. Dies sei allerdings gescheitert.

Die fünf Männer haben sich den Angaben zufolge im Januar 2019 dem IS angeschlossen und planten zunächst, in Tadschikistan an Kämpfen gegen die Regierung teilzunehmen. Nachdem sie davon Abstand genommen hatten, planten sie demnach Anschläge in Deutschland.