Heil fordert bessere Bezahlung für Pflegekräfte

Heil fordert bessere Bezahlung für Pflegekräfte

Berlin (epd). Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) hat eine bessere Bezahlung in der Pflege gefordert. Höhere Mindestlöhne allein reichten nicht, sagte Heil am Mittwoch in der ARD. Es müssten Tarifverträge geschlossen werden, die für alle Pflegekräfte gelten. Nur 20 Prozent der Altenpflegerinnen und -pfleger arbeiteten zu Tariflöhnen, erklärte er. Aus der Corona-Krise müssten Lehren gezogen werden, damit man langfristig Menschen für diese Berufe gewinnen könne.

Auch Beschäftigte in anderen Berufen, die wichtig seien für die Gesellschaft, bräuchten bessere Löhne. Applaus und Merci-Schokolade für Kassiererinnen reichten nicht, sagte Heil. Ein erster Schritt zur Anerkennung sei die Steuerbefreiung für Bonuszahlungen, die Finanzminister Olaf Scholz (SPD) angekündigt hat. Der Weg zu einer angemessenen Bezahlung seien aber Tarifverträge. Wo es sie gebe, werde in der Regel besser bezahlt.

In der Altenpflegebranche wird über einen Tarifvertrag verhandelt mit dem Ziel, diesen vom Arbeitsminister für allgemeinverbindlich erklären zu lassen. Die Verbände der privaten Anbieter, die etwa die Hälfte der Pflegeeinrichtungen und -dienste betreiben, lehnen das Verfahren und einen allgemeinverbindlichen Tarif ab. Die kirchlichen Wohlfahrtsverbände, die zu den größten Pflegeanbietern zählen und eigene Tarifwerke haben, stehen ihm wohlwollend gegenüber.