Verband: Besuche in Hospizen trotz Corona in Ausnahmefällen möglich

Verband: Besuche in Hospizen trotz Corona in Ausnahmefällen möglich

Berlin, Osnabrück (epd). Experten für Sterbebegleitung machen darauf aufmerksam, dass Besuche in Hospizen auch in Zeiten der Corona-Pandemie in Ausnahmefällen gestattet werden können. Angehörige sollten mit der jeweiligen Einrichtung Kontakt aufnehmen, um Besuchsmöglichkeiten zu besprechen, sagte der Geschäftsführer des Deutschen Hospiz- und Palliativverbandes (DHPV), Benno Bolze, am Montag dem Evangelischen Pressedienst (epd).

"Die Mitarbeitenden sind sehr bemüht, auch unter schwierigen Bedingungen noch eine Lösung zu finden", sagte Bolze. Allerdings sei auch in den Hospizen die Schutzausrüstung knapp: "Das ist vor allem für die Teams der spezialisierten ambulanten Palliativversorgung und die stationären Einrichtungen ein großes Problem."

Allen sei bewusst, das die Nähe eines Angehörigen den Bewohnern in der letzten Lebensphase Halt und Sicherheit gebe. Auch den Mitarbeitenden falle es schwer, wenn Besuche eingeschränkt würden oder ganz entfallen müssten, betonte Bolze. Das könne aber nötig sein, um Angehörige, Patienten und das Personal zu schützen. Eine Ansteckung hätte womöglich die Schließung der ganzen Einrichtung zur Folge.

Der Geschäftsführer wies zudem darauf hin, dass Ehrenamtliche der ambulanten Hospizdienste ihre Besuche in Krankenhäusern und stationären Pflegeeinrichtungen derzeit nahezu komplett eingestellt hätten. Allerdings kommunizierten viele per Telefon, über elektronische Medien oder per Brief mit ihren Patienten. Hospizdienste kauften für Betroffene aber auch ein oder erledigten andere Besorgungen.

Der Deutsche Hospiz- und Palliativverband mit Sitz in Berlin ist nach eigenen Angaben die bundesweite Interessensvertretung der Hospizbewegung sowie der zahlreichen Hospiz -und Palliativeinrichtungen in Deutschland. Vorstandsvorsitzender ist der ärztliche Leiter der Palliativmedizin an den Niels-Stensen-Kliniken Marienhospital Osnabrück, Winfried Hardinghaus. Der Professor ist zugleich Gründer und Vorstand der Hospiz- und Palliativinitiative "Spes Viva".