Kölner Oberbürgermeisterin warnt vor Ausgrenzung älterer Menschen

Kölner Oberbürgermeisterin warnt vor Ausgrenzung älterer Menschen

Köln (epd). Die Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker (parteilos) hat sich strikt gegen eine vorzeitige Lockerung der Kontaktsperren in der Corona-Krise ausgesprochen. Vorschläge, sich bei der Isolierung auf die Risikogruppe kranker und älterer Menschen zu beschränken, bezeichnete sie im "Kölner Stadt-Anzeiger" (Freitag) als "zynisch und falsch".

Die "alleinige Isolation, die Ausgrenzung älterer Menschen" wäre nichts anderes als eine Spaltung der Gesellschaft, unterstrich Reker in einem Beitrag für die Zeitung. Sie werde sich "entschieden gegen jede Form der Spaltung unserer Gesellschaft" wenden.

Kein Politiker schränke "ohne gewissenhafteste Prüfung und im Bewusstsein der möglichen Konsequenzen Grundrechte ein", betonte Reker am ersten Tag nach ihrer eigenen häuslichen Quarantäne. Rekers Düsseldorfer Kollege Thomas Geisel (SPD) hatte am Mittwoch einen Strategiewechsel in der Pandemie-Bekämpfung vorgeschlagen. Man solle nur "die Risikogruppe der Älteren isolieren", um einen monatelangen Stillstand des wirtschaftlichen Lebens zu vermeiden.

"Wir dürfen nicht zulassen, dass verschiedene Gruppen gegeneinander ausgespielt werden: Risikogruppen und Wirtschaft, Junge und Alte, Kranke und Gesunde. Gerade wir direkt gewählten Politiker haben eine Verantwortung für unsere Gesellschaft insgesamt", mahnte die Kölner Oberbürgermeisterin.