Einfache Beatmungsgeräte: Ministerium unterstützt Marburger Forscher

Einfache Beatmungsgeräte: Ministerium unterstützt Marburger Forscher

Marburg (epd). Das hessische Wissenschaftsministerium unterstützt ein Projekt von Marburger Forschern, die einfache Beatmungsgeräte zur Versorgung von Corona-Patienten entwickeln. Das Ministerium hat laut einer Mitteilung vom Donnerstag dafür kurzfristig 10.000 Euro zur Verfügung gestellt. Die Forscher wollen sogenannte CPAP-Geräte, die unter anderem in vielen privaten Haushalten bei Schlafapnoe verwendet werden, technisch aufrüsten.

Das Marburger Team um den Physiker Martin Koch hat sie nach einer Idee aus dem Schlafmedizinischen Zentrum in Marburg mit Bauteilen für rund 50 Euro so erweitert, dass sie zur künstlichen Beatmung eingesetzt werden können. Laut Ministerium wird die Eisengießerei Fritz Winter in Stadtallendorf eine erste Kleinserie in ihrer Ausbildungswerkstatt bauen.

Ein zweites Konzept der Marburger Forscher beruht auf sogenannten "Ambu Bags" oder Beatmungsbeuteln, die in der Ersten Hilfe einsetzt werden. Mit einfachen Komponenten aus dem Baumarkt und dem Elektrohandel bauen die Techniker die Geräte so um, dass eine Mechanik das Pumpen übernimmt. Mit einer öffentlichen Bauanleitung wollen sie ermöglichen, dass die Geräte weltweit in größeren Stückzahlen nachgebaut werden können.