Indien verabschiedet Milliarden-Hilfsprogramm für arme Bevölkerung

Indien verabschiedet Milliarden-Hilfsprogramm für arme Bevölkerung

Dubai, New Delhi (epd). Indien will in der Corona-Krise Millionen arme Menschen mit einem milliardenschweren Hilfsprogramm unterstützen. Finanzministerin Nirmana Sitharaman kündigte am Donnerstag Leistungen in Höhe von umgerechnet rund 20,6 Milliarden Euro an, wie die "Times of India" berichtete. In Indien gilt seit Mittwoch eine dreiwöchige Ausgangssperre für die rund 1,3 Milliarden Einwohner. Besonders hart betroffen sind davon Tagelöhner, Arbeitsmigranten und andere, deren Einkommen kaum zum Überleben reicht. Um die 90 Prozent aller Inder sind im informellen Sektor beschäftigt. "Niemand wird hungern müssen", sagte Sitharaman.

Das Paket sieht einen Mix aus Nahrungsmittelhilfen und Bargeldzahlungen vor, um armen Familien während der Ausgangssperre zu helfen. Rund 800 Millionen Menschen sollen in den kommenden drei Monaten zusätzlich Reis und Hülsenfrüchte erhalten. Um die 87 Millionen Bauern sollen ab April finanziell mit Bargeld unterstützt werden, ebenso alte und behinderte Menschen sowie Witwen. Dazu erhalten alle, die im Gesundheitswesen arbeiten, eine staatliche Unfall- und Krankenversicherung.

Indien hat bislang mehr als 600 bestätigte Covid-19-Fälle. 13 Menschen sind an der Virus-Infektion gestorben. In dem Land mit der zweitgrößten Bevölkerung der Welt wächst die Sorge, dass sich das Virus sehr schnell ausbreiten könnte. Indien ist dicht besiedelt. Besonders in Mega-Städte wie Mumbai oder Neu-Delhi, wo Millionen dicht gedrängt in Slums wohnen, sind die Menschen durch Infektionen gefährdet. Häufiges Händewaschen und Sicherheitsabstand zu anderen Menschen sind dort kaum umsetzbar.