Solidarität mit Italien

Solidarität mit Italien
Bundesländer nehmen Corona-Patienten auf
Drei Bundesländer zeigen in der Corona-Krise Solidarität mit Italien, das besonders stark betroffen ist, und nehmen Patienten von dort auf.

Dresden, Düsseldorf (epd). In der Corona-Krise wollen mehrere Bundesländer dem besonders stark von der Pandemie betroffenen Italien helfen. Nordrhein-Westfalen werde in den kommenden Tagen zehn Corona-Patienten von dort aufnehmen, kündigte Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) am Dienstag in Düsseldorf an. Sachsen nahm unterdessen zwei an COVID-19 erkrankte Patienten aus dem norditalienischen Bergamo auf. Sechs weitere Erkrankte aus der Stadt sollen folgen. Auch Bayern will einige Patienten aus Italien aufnehmen.

Italien ist europaweit am stärksten von der Pandemie betroffen. Laschet betonte, Europa müsse in dieser Situation grenzenlose Solidarität demonstrieren. Die italienische Luftwaffe werde die Schwerkranken aus der besonders betroffenen Region Norditalien in nordrhein-westfälische Krankenhäuser verlegen, sagte Laschet. "Das ist ein kleiner Tropfen", sagte der Ministerpräsident. "Aber es soll Italien signalisieren: Ihr seid nicht allein."

Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) sagte am Dienstag in München, eine Uniklinik im Freistaat, allerdings nicht im überlasteten München, solle einige Patienten aus Italien aufnehmen. Dies sei ein Zeichen der Humanität. Zudem wolle Bayern im Rahmen seiner Möglichkeiten mit medizinischem Gerät aushelfen. "In der Not zu teilen ist ein wichtiges Konzept", betonte der Ministerpräsident.

Die sächsische Gesundheitsministerin Petra Köpping (SPD) teilte am Dienstag in Dresden mit, zwei 57 Jahre alte Männer aus Bergamo seien in der Nacht nach Sachsen transportiert und im Leipziger Uniklinikum aufgenommen worden. Sechs weitere Patienten aus der schwer betroffenen norditalienischen Stadt sollen folgen und im Helios-Herzzentrum Leipzig, an der Uniklinik Dresden und am Lungenzentrum Coswig (Landkreis Meißen) behandelt werden.

"Auch wenn jedes Land für sich kämpft, denken wir weiter europäisch und helfen, wo wir können", betonte Köpping. Am Montag war zunächst von insgesamt sechs Italienern die Rede gewesen, die nach Sachsen kommen sollten. Alle Betroffenen sind demnach schwer an der Lungenkrankheit COVID-19 erkrankt, die durch das neuartige Coronavirus SARS-CoV-2 ausgelöst wird. Am Wochenende hatten das Saarland und Baden-Württemberg angeboten, Intensivbetten für Corona-Patienten aus dem benachbarten Frankreich zur Verfügung zu stellen.

epd lwd/lob/lbm jup