Käßmann: In Corona-Krise an Menschen denken, die nicht online sind

Käßmann: In Corona-Krise an Menschen denken, die nicht online sind

Berlin (epd). Die Theologin Margot Käßmann hat in der Corona-Krise zu Zusammenhalt und Nachbarschaftshilfe aufgerufen. Internetplattformen, die Hilfe für Nachbarn und Alleinerziehende, aber auch für Mitarbeiter der Müllabfuhr oder die Kassiererin im Supermarkt organisierten, seien großartig, schrieb die ehemalige Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) in der "Bild am Sonntag": "Aber wir müssen auch an Menschen denken, die nicht online sind. Ein Anruf bei der alten Tante, ob sie sich sehr allein fühlt, wäre sinnvoll."

Käßmann bedauerte sehr, dass derzeit keine Gottesdienste in den Kirchen gefeiert werden. "Gerade in Zeiten der Not, der Krise, von Krieg und Leid kamen Menschen seit Jahrtausenden überall auf der Welt zusammen, um miteinander zu singen und zu beten", schrieb sie weiter. Deshalb seien jetzt Fernseh- und Rundfunkgottesdienste dringend notwendig. "Überall entstehen neue Podcasts und Videos, die ermutigen." Die Theologin rief die Menschen in Deutschland dazu auf, jeden Abend um 19 Uhr am offenen Fenster, auf dem Balkon oder im Garten das Lied "Der Mond ist aufgegangen" von Matthias Claudius anzustimmen.

epd ug