Jana Highholder: "Corona-Quarantäne ist eine Glaubensprüfung"

Sinnfluencerin Jana Highholder postet auf derYoutube Plattform Yeet.
© Marc Hunold
Jana Highholder ist in Quarantäne infolge einer Corona-Infektion und berichtet für das evangelische Netzwerk "Yeet" über ihren Glauben.
Jana Highholder: "Corona-Quarantäne ist eine Glaubensprüfung"
20.03.2020
epd
epd-Gespräch: Franziska Hein (epd)

Frankfurt a.M. (epd). Für die Sinnfluencerin Jana Highholder, 21, ist ihre Quarantäne infolge einer Corona-Infektion auch eine Glaubensprüfung. "Dass ich nichts tun kann, belastet mich am meisten. Ich fühle mich ohnmächtig", sagte Highholder dem Evangelischen Pressedienst (epd). Sie fühle sich bisweilen den Entscheidungen des Gesundheitsamts ausgeliefert. Highholder ist seit Ende Februar in Quarantäne, weil sie einen christlichen Kongress in Karlsruhe besucht hatte, an dem ein Teilnehmer an Corona erkrankt war.

Sie habe sich ebenfalls infiziert, und bei ihr sei die Krankheit auch ausgebrochen. "Alle sprechen immer von einem milden Verlauf insbesondere bei jüngeren Menschen, aber das kann ich nicht sagen. Ich hatte mehrere Tage lang hohes Fieber und Kopfschmerzen", erzählte die Medizinstudentin udn Poetry-Slammerin, die für das evangelische Netzwerk "Yeet" über ihren Glauben berichtet. Highholder folgen bei Instagram 19.000 Menschen, ihr Youtube-Kanal, der von der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) mitfinanziert wird, erreicht 19.500 Menschen.

Zu Beginn habe sie nicht über ihre Corona-Infektion gesprochen. "Zum einen weil die Krankheit ein Stigma hatte und einem unterstellt wurde, dass man selbst schuld ist. Zum anderen wollte ich keine Panik verbreiten", sagte sie. Jetzt wolle sie ihre Plattform nutzen, um in dieser angstbeladenen Zeit zu ermutigen und Hoffnung zu verbreiten.

In der Quarantäne habe sie angefangen, sich mit Dingen zu beschäftigen, die sie sonst nie tun würde. "Ich habe mit Dingen angefangen, von denen ich nie gedacht hätte, dass ich in den nächsten fünf Jahren dazu käme. Zum Beispiel Puzzeln und Malen", sagte sie. Für Christinnen und Christen sei die viele freie Zeit aber auch eine Chance, ihre Gottesbeziehung neu zu entdecken. Für die Kirchen sei die Corona-Pandemie auch eine Chance, gesellschaftlich relevant zu sein. "Jetzt da man sich nicht zusammentreffen kann, muss man sich Alternativen überlegen, um noch Teil der Gesellschaft zu sein", sagte sie.