Noch keine Corona-Fälle in Erstaufnahme-Einrichtungen

Noch keine Corona-Fälle in Erstaufnahme-Einrichtungen

Hannover (epd). Die Erstaufnahme-Einrichtungen für Flüchtlinge in Niedersachsen reagieren nach Auskunft der Behördenleitung sowohl langfristig wie auch tagesaktuell auf die Corona-Epidemie. Die neuen Hygiene- und Verhaltensregeln würden mehrsprachig etwa auf Plakaten veröffentlicht, etwa auf Arabisch, Persisch oder Kurdisch, sagte Sprecherin Hannah Hintze am Mittwoch dem Evangelischen Pressedienst (epd). Besuche von außen seien seit einigen Tagen stark reglementiert, Schulen und Kinderbetreuung eingestellt.

Die schon immer geltenden Vorkehrungen für Fälle von Infektionskrankheiten wie Masern oder Windpocken griffen auch jetzt. An den Standorten Braunschweig, Bramsche, Fallingbostel, Friedland, Oldenburg und Osnabrück sind den Angaben zufolge bisher nur wenige Verdachtsfälle registriert worden. Diese seien umgehend getestet worden, die Ergebnisse seien alle negativ gewesen. "Einen bestätigten Fall haben wir Stand jetzt (Mittwoch, 13 Uhr) nicht." Derzeit lebten 3.339 Menschen in den Einrichtungen.

Ob die Aufnahme weiterer Flüchtlinge etwa aus den griechischen Lagern bevorstehe, sei für die Behörde derzeit nicht absehbar, sagte Hintze. Freie Kapazitäten von rund 1.800 Plätzen würden derzeit aber vor allem genutzt, um Separierungsmöglichkeiten für mögliche Corona-Kranke zu schaffen. Zahlreiche Hilfsorganisationen hatten wiederholt die Evakuierung der mit rund 40.000 Flüchtlingen der Lager auf den griechischen Inseln gefordert. Sie fürchten, das Coronavirus könnte sich aufgrund der Überbelegung, der katastrophalen hygienischen Bedingungen und des schlechten Zustands der meisten Menschen dort rasend schnell ausbreiten und zahlreiche Todesopfer fordern.