Asyl-Anhörungen in Berlin wegen Corona ausgesetzt

Asyl-Anhörungen in Berlin wegen Corona ausgesetzt

Berlin (epd). In der Berliner Außenstelle des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge werden wegen der Corona-Pandemie die Anhörungen Asylsuchender ausgesetzt. Das bestätigte ein Sprecher des Bundesamts in Nürnberg am Dienstag dem Evangelischen Pressedienst (epd). In der drastischen Form ist das nach seinen Angaben aber bundesweit die Ausnahme.

Für die Außenstellen gelte derzeit zwar, dass Befragungen im Widerrufsverfahren wegen der Ausbreitung des Coronavirus bis zum 29. März ausgesetzt sind. Anhörungen sollen aber stattfinden, wenn der Asylsuchende zuvor negativ auf das Virus getestet wurde oder eine 14-tägige Karenzzeit vorausging.

"Aufgrund der äußerst dynamischen Entwicklung ist derzeit jedoch nicht auszuschließen, dass Antragsannahmen oder Anhörungen auch kurzfristig abgesagt werden müssen", sagte der Sprecher. Die Zahl der Asylanträge in Deutschland war nach der Fluchtbewegung 2015 wieder drastisch zurückgegangen. Die Behörden haben aber nach wie vor über Zehntausende Anträge zu entscheiden. Ende Januar lag die Zahl der noch nicht entschiedenen Anträge bei rund 58.000. Für Februar liegt die Statistik noch nicht vor.