Kinderhilfswerk: Bedürftige Familien brauchen mehr Hartz IV

Kinderhilfswerk: Bedürftige Familien brauchen mehr Hartz IV

Berlin (epd). Das Deutsche Kinderhilfswerk wirbt dafür, von Armut betroffene Familien während der Corona-Krise finanziell besonders zu unterstützen. "Wir sehen ein großes Problem bei der Ausstattung und Versorgung von Kindern in armen Familien", sagte Präsident Thomas Krüger am Dienstag in Berlin. Viele Eltern in prekären Beschäftigungsverhältnissen seien gezwungen ihre ohnehin knappen finanziellen Mittel für das Lebensnotwendige auszugeben.

Krüger forderte die Bundesregierung auf, eine unbürokratische Aufstockung des Hartz-IV-Regelsatzes zu prüfen. So ließen sich finanzielle Nachteile durch die Corona-Krise unkompliziert ausgleichen. "Zugleich könnten die Bewilligungsmodalitäten beim Bildungs- und Teilhabepaket für Lernförderung und soziale Teilhabe gelockert werden", sagte der Präsident.

Der Hartz-IV-Regelsatz sei knapp bemessen, hieß es zur Begründung der Forderung nach weiteren Hilfen. Zudem seien viele Lebensmittel und Hygieneartikeln durch Hamsterkäufe in den Discountern derzeit nicht zu haben. "Auf teurere Produkte auszuweichen, ist im Regelfall aber nicht möglich", so Krüger. Hinzu komme, dass das kostenfreie Essen in Kitas und Schulen wegfalle. "Kritisch ist zudem die Schließung vieler Tafeln, die normalerweise rund 500.000 Kinder und Jugendliche in Deutschland versorgen", betonte der Präsident.