Meidinger gegen "Insellösungen" bei Schulschließungen

Meidinger gegen "Insellösungen" bei Schulschließungen

München (epd). Der Präsident des Deutschen Lehrerinnen- und Lehrerverbandes, Heinz-Peter Meidinger, hat sich gegen "Insellösungen" bei Schulschließungen wegen der Corona-Pandemie ausgesprochen. Wenn jedes Bundesland eigene Regeln zur Schulschließung erlassen würde, sei das nicht nachvollziehbar, sagte er am Freitag im Bayerischen Rundfunk. "Bei einer so wichtigen Frage verbieten sich Insellösungen", sagte er.

"Wenn es richtig ist, dass wir alle in einem Land und in einer Welt leben, dann kann es nicht sein, dass hier die Schulen geschlossen werden und einen Kilometer weiter nicht", sagte Meidinger, der Direktor eines Gymnasiums in Bayern ist. Meidinger geht davon aus, dass die bayerische Staatsregierung am Freitag eine flächendeckende Schulschließung im Freistaat anordnet.

Solche Schulschließungen seien eine "Riesen-Herausforderung" für die Eltern und auch für die Schüler, sagte Meidinger. "Ich warte hier auf gute Vorschläge und Organisationspläne und Maßnahmen der Landesregierung." Man werde um Not-Betreuungseinrichtungen, wie zum Beispiel für Kinder von Ärzten und Pflegepersonal, "nicht herumkommen" so Meidinger.

Am Donnerstagabend hatten Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten der Bundesländer über das Vorgehen in der Corona-Krise beraten. Die vorübergehende Schließung von Kitas und Schulen sei eine Option, das Ausbruchsgeschehen einzudämmen, etwa durch Vorziehen der Osterferien, sagte Merkel im Anschluss an das Treffen im Bundeskanzleramt in Berlin.