Merkel: Bei Gleichberechtigung noch viel zu tun

Merkel: Bei Gleichberechtigung noch viel zu tun

Berlin (epd). Die Durchsetzung der rechtlich verankerten Gleichberechtigung zwischen Frauen und Männern bleibt Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) zufolge eine große Aufgabe. Es sei noch viel zu tun, besonders wenn es um Frauen in Führungspositionen in der Wirtschaft gehe, sagte Merkel in ihrem am Samstag veröffentlichten Video-Podcast. Zwar seinen inzwischen ein Drittel der Posten in Aufsichtsräten in großen Unternehmen aufgrund einer rechtlichen Regelung mit Frauen besetzt. "Wir haben aber noch großen Nachholbedarf bei kleineren und mittleren Unternehmen."

Der Bund wolle in der Hinsicht Vorbild sein, sagte Merkel. Dort sollen bis 2025 alle Gremien paritätisch mit Frauen und Männern besetzt sein. Die Bundesregierung plant dafür das sogenannte Zweite Führungspositionen-Gesetz, das für staatliche Unternehmen gilt und für solche die mehrheitlich Eigentum des Bundes sind.

Im Bereich der Vereinbarkeit von Beruf und Familie seien Fortschritte erreicht worden. 76 Prozent der Frauen seien in den entsprechenden Altersstufen erwerbstätig. "Das ist deutlich mehr als vor einigen Jahren, aber immer noch weniger als von Männern im gleichen Alter", sagte die Bundeskanzlerin. Dort seien es 84 Prozent.

"Es ist aber auch noch viel zu tun bei den politischen Bereichen bei den Abgeordneten, bei Oberbürgermeistern, bei Landräten", sagte Merkel. Es müssten Bedingungen geschaffen werden, damit Frauen sich auch wirklich gleichermaßen in die Gesellschaft einbringen können.

Zu den schwierigsten Themen gehöre die Gewalt gegen Frauen. Auch auf diesem Gebiet bleibe vieles zu tun.

Gleichstellung sei auch ein Thema für Männer, sagte die Bundeskanzlerin. Denn die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen im Erwerbsleben sei nur zu erreichen, wenn Männer sich stärker in Familienarbeit, Sorgearbeit, Pflege und Kindererziehung einbrächten. Sie ermutige Väter, diesen Lebensabschnitt auch wahrzunehmen, auch wenn es für Männer immer noch schwieriger zu begründen sei, warum auch sie sich in die Familienarbeit einbringen wollten. Es müsse ganz selbstverständlich werden, dass Männer, die mehr in ihren Familien leisteten, gleiche Karrierechancen hätten wie andere.

epd nam