Bremen (epd). Bei der Fatih-Moschee in Bremen ist am Samstag ein Briefumschlag mit einer pulverartigen Substanz eingegangen. Beigefügt war ein Schreiben mit rechtsextremistischem Inhalt, wie die Polizei mitteilte. Die Verantwortlichen verständigten umgehend die Polizei. Vorübergehend kam es zu einem Großeinsatz mit Krankenwagen und Fahrzeugen der Feuerwehr. Die Fatih-Moschee im Bremer Stadtteil Gröpelingen gilt als drittgrößte Moschee in Deutschland.
Ein Sprecher der Islamischen Föderation Bremen sprach von einem "Hassbrief" und von einer "rassistischen und islamophoben Bedrohung". Als der Brief eintraf, hätten sich etwa 250 Kinder zum Koran-Unterricht in der Moschee aufgehalten. Spezialisten der Polizei untersuchten das Pulver und gaben schließlich Entwarnung: Die Substanz stellte sich als ungefährlich heraus. Sicherheitsmaßnahmen wurden daraufhin aufgehoben. Der polizeiliche Staatsschutz nahm die Ermittlungen auf.
"Wir verurteilen und verabscheuen diese Tat aufs Schärfste und bedanken uns für den schnellen Einsatz der Sicherheitsbehörden", sagte der Präsident der Islamischen Föderation, Ekrem Körmürcü. Wie ein Polizeisprecher dem epd erläuterte, wurden in den vergangenen Wochen in der Hansestadt bereits mehrere Pulverbriefe an Parteibüros oder Abgeordnete der Bürgerschaft gesandt. Nun sei erstmals eine Moschee betroffen.
Die 1999 eingeweihte Fatih-Moschee ist die älteste Moschee in Bremen. Sie bietet Platz für rund 1.300 Menschen und gehört zur Islamischen Gemeinschaft Milli Görüs. In der Vergangenheit war die Moschee bereits mehrfach Ziel islamfeindlicher Attacken. So wurden Schmähschriften an die Wände gesprüht und Feuerwerkskörper an einem Fenster und in einem Briefkasten entzündet.