Kölner Erzbischof beklagt orientierungslose Gesellschaft

Kölner Erzbischof beklagt orientierungslose Gesellschaft

Düsseldorf (epd). Der Kölner Erzbischof Rainer Maria Woelki hat eine zunehmende Orientierungslosigkeit in der Gesellschaft beklagt. Gerade junge Menschen, die auf der Suche nach einer Orientierung für ihr Leben seien, hätten Probleme, sagte Woelki am Samstagabend bei einer ökumenischen Passionsandacht in der evangelischen Johanneskirche in Düsseldorf. Die Welt werde "zunehmend hoffungs- und orientierungsloser". Die Liturgie hielt der Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland, Manfred Rekowski.

Woelki wies in seiner Predigt vor knapp 100 Menschen auch darauf hin, dass immer mehr Menschen aus den geforderten Leistungsparametern dieser Gesellschaft herausfallen würden, weil sie überfordert seien. Gleichzeitig forderte der Kölner Erzbischof die Menschen auf, sich mit mehr Herzblut für die Armen, Bedrängten, Hilflosen, Kranken und Trauernden einzusetzen und "Brücken zum Frieden" zu bauen.

Der rheinische Präses Rekowski rief dazu auf, es beim Klimawandel, beim Populismus, beim Hass im Internet und bei der Bekämpfung der weltweiten Armut nicht beim Beklagen des Zustands der Welt zu belassen, sondern wirklich zur Umkehr bereit zu sein. "Gott traut uns zu, vom falschen Weg abzukommen und neue Wege zu finden", sagte der leitende evangelische Theologe.

Die gemeinsame Andacht des Kölner Erzbischofs und des rheinischen Präses zu Beginn der Passionszeit ist ökumenische Tradition.