Tausende bei Hamburger Klima-Demo mit Greta Thunberg

Tausende bei Hamburger Klima-Demo mit Greta Thunberg
Stiller als sonst: Die Bewegung "Fridays for Future" demonstrierte diesmal nicht nur für den Klimaschutz, sondern gedachte auch der Opfer des rechtsextremen Anschlags in Hanau.

Hamburg (epd). Mehrere Tausend meist junge Menschen haben am Freitag in Hamburg für eine bessere Klimapolitik demonstriert. Nach Angaben der Polizei zogen rund 15.000 Menschen von St. Pauli in die Innenstadt und wieder zurück. 2020 werde das "Jahr des Handelns", sagte Jesko Henning, Sprecher von "Fridays for Future" zum Auftakt: "Und damit fangen wir heute an." Angeführt wurde die Demo von der schwedischen Klimaaktivistin Greta Thunberg, die von zahlreichen jungen Ordnern vor dem Ansturm der Fotografen geschützt werden musste.

Zu Beginn des Protests wurde mit einer Schweigeminute an die Opfer des rassistischen Anschlags in Hanau erinnert. Es war nicht nur ungewöhnlich still, auch auf Fotos und Videos verzichteten die Teilnehmer weitgehend. Es sei nicht nur eine Demonstration für den Klimaschutz, sondern auch gegen den Faschismus, bekräftigte der Moderator. Etwas lautstärker engagierte sich anschließend die Hip-Hop-Band "Fettes Brot" mit "Hoch die Hände - Klimawende" für den Klimaschutz.

Vor der Demo wurde eine ökumenische Open-Air-Andacht vor der russisch-orthodoxen Kirche gefeiert. Die Welt brauche Signale, damit schnell gehandelt werden könne, um die Schöpfung zu bewahren, sagte der Hamburger Ökumene-Pastor Jörg Ostermann-Ohno.

Die Demonstration unter dem Motto "Hamburg wählt Klima!" fand zwei Tage vor der Hamburger Bürgerschaftswahl statt und sollte ein deutliches Zeichen für den Klimaschutz setzen. Unterstützt wurde sie von einem breiten Bündnis aus Umweltgruppen, Klimainitiativen, Gewerkschaften und kirchlichen Gruppen. Den Veranstaltern von "Fridays for Future" hatten sich unter anderem "Scientists for Future", "Churches for Future" und "Pfadis for Future" angeschlossen.

Für die Demo hatte die Polizei nach dem rechtsterroristischen Anschlag in Hanau die Sicherheitsmaßnahmen erhöht. Es sei bundesweit von einer erhöhten Gefahr auszugehen, erklärte der Hamburger Innensenator Andy Grote (SPD) vor Beginn der Demo. Das Grundrecht auf Versammlungsfreiheit müsse geschützt werden.