Ältere Arbeitnehmer dopen häufiger

Ältere Arbeitnehmer dopen häufiger

Hamburg (epd). Rund zwei Prozent der Arbeitnehmer in Deutschland nehmen leistungssteigernde oder stimmungsaufhellende Medikamente. Das betreffe rund 700.000 Beschäftigte und damit rund zwei Prozent der Gesamtbevölkerung, wie eine am Donnerstag veröffentlichte Studie der Krankenkasse DAK ergab. Vor allem Arbeitnehmer ab 60 Jahren nutzten Medikamente zur Leistungs- und Stimmungssteigerung im Beruf. Doping im Beruf sei damit in etwa so weit verbreitet wie bereits 2014.

Der Medikamentenmissbrauch sei kein Massenphänomen, hieß es. Die Studie solle jedoch darauf hinweisen, wie wichtig gesunde Rahmenbedingungen auch im Job seien. Ziel der DAK-Erhebung war es, zu untersuchen, ob und wie oft Erwerbstätige ohne medizinische Notwendigkeit zu verschreibungspflichtigen Medikamenten greifen. Dazu zählen Substanzen wie Methylphenidat, besser bekannt als Ritalin, oder das Antidepressivum Fluoxetin.

Häufigster Grund für die Einnahme von Medikamenten im Beruf ist den Angaben zufolge eine erhoffte Leistungssteigerung. Das gab jeder zweite der Befragten an. Jeder vierte nutzt Medikamente zur Stimmungsaufhellung im privaten Umfeld nach der Arbeit. Mögliche Langzeitfolgen des Medikamentenkonsums sind laut DAK-Studie bisher noch nicht bekannt.