Bedford-Strohm verteidigt EKD-Einsatz für Flüchtlingsschiff

Heinrich Bedford-Strohm, Ratsvorsitzender der Evangelischen Kirche in Deutschland, verteidigt Flüchtlingsrettung mit eigenem Rettungsschiff.
© Wolfgang Kumm/dpa
Heinrich Bedford-Strohm, Ratsvorsitzender der Evangelischen Kirche in Deutschland, hat die Beteiligung der Evangelischen Kirche an der Seenotrettung im Mittelmeer erneut klar verteidigt.
Bedford-Strohm verteidigt EKD-Einsatz für Flüchtlingsschiff

München (epd). Unmittelbar vor der Taufe des ehemaligen Forschungsschiffs "Poseidon", das künftig Flüchtlinge im Mittelmeer aus Seenot retten soll, hat der EKD-Ratsvorsitzende Heinrich Bedford-Strohm die Beteiligung der Evangelischen Kirche in Deutschland erneut klar verteidigt. "Es ist eine ungewöhnliche Aktion. Aber ich glaube schon, dass sie sehr viel zu tun hat auch mit dem christlichen Glauben", sagte er am Donnerstag in einem "radioWelt am Morgen"-Interview des Bayerischen Rundfunks.

Im Zentrum der Gebote stehe das Doppelgebot der Liebe: Gott lieben und den Nächsten lieben, betonte Bedford-Strohm. "Und wenn Menschen einfach in Lebensgefahr sind, wenn Menschen ertrinken, ganz unmittelbar ihr Leben gefährdet ist, dass wir dann helfen müssen, das ist eigentlich eine Grundintuition, die fast alle Menschen haben."

Bedford-Strohm, der am Donnerstag das Segenswort bei der Taufe des Schiffes in Kiel sprechen sollte, machte klar: "Wenn es so ist, dass die staatliche Seenot-Rettung schlicht eingestellt worden ist und niemand da ist, der diese Menschen rettet, dann muss man die zivile Seenot-Rettung unterstützen. Und genau das tun wir." Er gehe davon aus, dass das Schiff nach der Taufe und anschließenden Umbauarbeiten etwa an Ostern auslaufen kann, sagte der EKD-Ratsvorsitzende. "Und vielleicht ist das auch ein gutes Symbol, wenn wir Ostern die Auferstehung Jesu Christi feiern."

Bei der Schiffstaufe wird auch der neue Name bekanntgegeben. Finanziert wird das Schiff vom Bündnis "United4Rescue", das maßgeblich von der EKD initiiert wurde. Das Schiff war zuletzt vom Kieler Geomar Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung genutzt worden. "United4Rescue" erhielt Ende Januar für 1,5 Millionen Euro in einem Bieterverfahren den Zuschlag.