Entwicklungsministerium als erstes Bundesministerium klimaneutral

Entwicklungsministerium als erstes Bundesministerium klimaneutral

Berlin (epd). Das Entwicklungsministerium hat nach eigenen Angaben als erstes Bundesministerium die Klimaneutralität erreicht. Wie das Ministerium am Donnerstag in Berlin mitteilte, hat ein unabhängiger Gutachter dies bestätigt. Das im Dezember inkraftgetretene Klimaschutzgesetz sieht vor, dass die gesamte Bundesverwaltung bis 2030 klimaneutral arbeitet. Klimaneutral bedeutet, dass alle Treibhausgas-Emissionen durch Klimaschutzprojekte ausgeglichen werden.

Nach Worten des Bundesgeschäftsführers der Deutschen Umwelthilfe (DUH), Sascha Müller-Kraenner, müssen dafür vor allem die Gebäude energetisch saniert werden. "Heizung und Kühlung in den Gebäuden machen den Löwenanteil der Emissionen aus", sagte er dem epd. Bei einem 2019 veröffentlichten DUH-Klima-Check schnitten Wirtschafts-, Verteidigungs- und Finanzministerium besonders schlecht ab und erhielten eine "Rote Karte". Schlusslichter waren das Bundeskanzleramt und das Familienministerium.

Der zweitgrößte Brocken ist laut Müller-Kraenner der Bereich Verkehr - etwa der Fuhrpark der Ministerien. "An erster Stelle muss die Vermeidung von Treibhausgasen stehen", sagte er. Dort, wo dies nicht möglich sei, könne man erneuerbare Energien einsetzen. Eine Kompensation durch den Kauf von Verschmutzungszertifikaten sei erst als dritter Schritt sinnvoll.

Bei den Dienstreisen wurde die Regierung bereits aktiv. Das zuständige Innenministerium griff mit einem Rundschreiben vom 21. Januar einer gesetzlichen Änderung des Reisekostengesetzes vor und stellte klar, dass Dienstreisen mit der Bahn auch dann möglich sind, wenn die Reise dadurch teurer wird als mit dem Flugzeug. Das gilt für Reisen innerhalb Deutschlands, im grenznahen Raum sowie in gut angebundene Städte wie Brüssel oder Paris.

Laut Umweltministerium werden die bei Dienstreisen verursachten Treibhausgase vollständig ausgeglichen: Die Emissionen der Autofahrten und Flugreisen von Beschäftigten der 116 Ministerien und Bundesbehörden seien im Jahr 2018 ermittelt und dafür internationale Klimaschutzprojekte mit insgesamt 1,7 Millionen Euro unterstützt worden, hieß es.