EU plant Reformen für Konsum und Erzeugung von Lebensmitteln

EU plant Reformen für Konsum und Erzeugung von Lebensmitteln

Berlin (epd). Die EU-Kommission plant offenbar im Zuge ihres Klimaschutz-Programms grundlegende Änderungen bei Erzeugung und Konsum von Lebensmitteln. Etwa elf Prozent der Treibhausgasemissionen in der EU stammten aus der Landwirtschaft und der Lebensmittelherstellung, sagte die EU-Kommissarin für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit, Stella Kyriakides, den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Donnerstag). Deshalb könne man nicht so weiter machen wie bisher. Damit Europa 2050 der erste klimaneutrale Kontinent der Welt werde, "müssen wir einen neuen, gesünderen, gerechteren und nachhaltigeren Ansatz für Produktion und Konsum einführen".

Eine entsprechende "Farm-to-Fork-Strategie", die sie im Frühjahr vorlegen werde, solle jeden Schritt der Lebensmittelkette berücksichtigen und werde "einer der Schlüsselbausteine des Europäischen Green Deal", kündigte die EU-Kommissarin an. Ziele sollten die Reduzierung des Pestizid-Einsatzes in der Landwirtschaft, mehr Verbraucherinformationen und der Kampf gegen Lebensmittelverschwendung sein. "Unser Ziel ist klar: Die Lebensmittelverschwendung soll bis 2030 halbiert werden", unterstrich Kyriakides.

Es sei inakzeptabel, dass in Europa etwa 20 Prozent der produzierten Lebensmittel weggeworfen würden, während sich Millionen von Bürgern eine anständige Mahlzeit nicht leisten könnten, sagte die EU-Kommissarin. Ab 2023 sollten die Mitgliedstaaten die Lebensmittelabfallmengen überwachen und darüber Berichte vorlegen. Wenn es möglich sei, werde sie realistische Ziele für Lebensmittelabfälle EU-weit festlegen, kündigte Kyriakides an.

Lebensmittel müssten zugleich jedoch erschwinglich bleiben, erklärte sie weiter. Schon jetzt sei klar, dass die Unterstützung von Landwirten und kleinen Lebensmittelproduzenten in der EU ein wichtiger Bestandteil der Strategie sein werde. Der Übergang müsse für alle gerecht und fair sein.