Rebellen in Burkina Faso greifen Armee und Bürger an

Rebellen in Burkina Faso greifen Armee und Bürger an
Mehr als 100 Tote bei schweren Kämpfen - Weihnachtsfeierlichkeiten abgesagt
Islamistische Rebellen und die Armee lieferten sich an Heiligabend in Burkina Faso schwere Kämpfe. Mehr als 100 Menschen wurden bei dem Rebellenangriff auf eine Stadt und einen Militärstützpunkt getötet, darunter Dutzende Zivilisten.

Frankfurt a.M. (epd). Bei Rebellenangriffen im westafrikanischen Burkina Faso sind Medienberichten zufolge mindestens 122 Menschen getötet worden, darunter Dutzende Zivilisten. Dschihadistische Kämpfer griffen an Heiligabend die im Norden des Landes gelegene Stadt Arbinda und einen nahen Militärstützpunkt an, wie der Sender BBC am Mittwoch berichtete. Unter den Toten sind mindestens 35 Zivilisten.

Rebellen stürmten Medienberichten zufolge das Militärlager mit einem mit Sprengstoff beladenen Fahrzeug. Zur gleichen Zeit griffen Kämpfer die Bevölkerung in der Stadt an. Die Kämpfe hätten mehrere Stunden gedauert und seien von außergewöhnlicher Intensität gewesen, teilte das Militär Medienberichten zufolge mit.

Unter den Opfern sind demnach viele intern Vertriebene und Frauen, die beim Wasserholen getötet wurden. Präsident Roch Marc Christian Kaboré bezeichnete die Tat als einen barbarischen Angriff und verhängte zwei Tage Staatstrauer. Auch Weihnachtsfeierlichkeiten wurden abgesagt.

Die Hintergründe des Angriffs waren zunächst unklar. In der Vergangenheit haben dschihadistische Gruppen immer wieder Anschläge verübt. Anfang Dezember wurden bei einem Angriff auf eine Kirche mindestens 14 Menschen getötet, im Oktober starben 15 Menschen bei einem Anschlag auf eine Moschee. Burkina Faso wird durch interne Unruhen und die regionalen Konflikte, unter anderem im Nachbarland Mali, erschüttert.

In einem anderen Bürgerkriegsland herrscht unterdessen Hoffnung auf ein baldiges Ende der Kämpfe. Im Südsudan soll als Teil eines Friedensabkommens vor dem 20. Februar eine Übergangsregierung gebildet werden.

Papst Franziskus ermutigte in einer gemeinsam mit dem geistlichen Oberhaupt der Anglikaner, dem Erzbischof von Canterbury, Justin Welby, unterzeichneten Weihnachtsbotschaft die politische Führung des Südsudan, das im September 2018 unterzeichnete Friedensabkommen umzusetzen. In ihrem Aufruf äußerten Papst Franziskus und Erzbischof Welby die Hoffnung, dass die Übereinkunft rasch zu Versöhnung und Brüderlichkeit führen möge.