Prozess in Koblenz wegen mutmaßlicher Kriegsverbrechen in Syrien

Prozess in Koblenz wegen mutmaßlicher Kriegsverbrechen in Syrien

Koblenz (epd). Vor dem Staatsschutzsenat des Oberlandesgerichts Koblenz beginnt am 28. Januar voraussichtlich der Prozess gegen einen 33-jährigen Syrer, der im syrischen Bürgerkrieg an Kriegsverbrechen beteiligt gewesen sein soll. Wie das Gericht am Donnerstag mitteilte, wurde die Anklageschrift gegen den Mann zugelassen. Die Generalstaatsanwaltschaft Koblenz wirft ihm insbesondere vor, dass er mit dem abgetrennten Kopf eines feindlichen Kämpfers in einer die "Totenehre herabwürdigenden Weise" für Fotos posiert haben soll.

Nach Angaben der Ermittler soll der Angeklagte sich spätestens Anfang 2012 dem bewaffneten Widerstand gegen die syrische Regierung angeschlossen haben. Eine Beteiligung an der Enthauptung des gegnerischen Kämpfers wird dem Syrer, der zuletzt in Saarbrücken wohnte, nicht vorgeworfen. Der Angeklagte hatte Angaben des Gerichts zufolge im Ermittlungsverfahren erklärt, er habe den Kopf unter Trümmern gefunden. Wegen eines anderen Strafverfahrens befindet sich der Syrer bereits in Untersuchungshaft. Für den Prozess sind insgesamt fünf Prozesstage anberaumt.