Frauen-Musikarchiv feiert 40-jähriges Bestehen

Frauen-Musikarchiv feiert 40-jähriges Bestehen

Frankfurt a.M. (epd). Das Archiv Frau und Musik feiert am Wochenende sein 40-jähriges Bestehen. Die vom Internationalen Arbeitskreis Frau und Musik getragene Institution in Frankfurt am Main sei das älteste, größte und bedeutendste Archiv für Musik von Frauen weltweit, sagte die wissenschaftliche Mitarbeiterin Daniela Weber dem Evangelischen Pressedienst (epd). Das Archiv beherberge rund 26.000 Unterlagen wie Handschriften, Erstdrucke, Literatur, Konzertprogramme, Plakate und Postkarten von und über 1.900 Komponistinnen aus mehr als 50 Ländern vom 9. Jahrhundert bis heute. Außerdem gebe es mehr als 3.500 Tonträger, Videos und DVDs.

Anliegen des Archivs sei, Frauen im Musikbetrieb sichtbar werden zu lassen und zur Chancengleichheit von Komponistinnen beizutragen, erläuterte Weber. Das Archiv habe Informationen über Komponistinnen gesammelt, die häufig nicht aus Notenkatalogen herauszufiltern seien. Auch biete es der Forschung seltene Manuskripte, Handschriften und Erstdrucke an. Zu den wertvollen Originalen gehörten etwa Briefe von Clara Schumann aus ihrem Nachlass. Das Archiv mache Werke von Komponistinnen durch Veranstaltungen, Ausstellungen und Aufführungen bekannt.

Die Präsenz- und Fachbibliothek wird nach den Worten von Weber täglich genutzt. Musikwissenschaftler, Orchestervertreter und Laienmusiker forschten und suchten Noten. Schulklassen und Besucher würden durch das Archiv geführt. Das Archiv mit sechs Mitarbeitern wird vom hessischen Kunstministerium, der Stadt Frankfurt, der Bundeskulturbeauftragten und von Stiftungen gefördert.

Das Archiv Frau und Musik wurde 1979 durch den im selben Jahr gegründeten Internationalen Arbeitskreis Frau und Musik e.V. in Köln ins Leben gerufen. 1989 zog es nach Kassel um, 2001 nach Frankfurt am Main. Im selben Jahr übernahm es das Komponistinnen-Archiv München. Seit 2018 werden die Archivbestände digitalisiert. Dieses Jahr hat das Archiv ein dreijähriges Forschungsprojekt zur Chancengleichheit von Komponistinnen begonnen. Zum Schwerpunkt von 2019 seien bereits mehr als 2.000 Chorkompositionen von Frauen gesammelt worden.