Friedensbeauftragter: Kirche hält an Weg der Gewaltfreiheit fest

Friedensbeauftragter: Kirche hält an Weg der Gewaltfreiheit fest

Dresden (epd). Der Friedensbeauftragte der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Renke Brahms, sieht keinen Grund für eine grundlegende neue Position seiner Kirche in der Friedensethik. Auch angesichts mancher militärischer Entwicklung halte die Kirche am Weg der Gewaltfreiheit fest, sagte Brahms am Montag in Dresden. "Es ist notwendig, in diesen Tagen das zu sagen", sagte Brahms mit Blick auf die zunehmende Zahl gewaltsamer Konflikte in der Welt.

Die EKD-Synode berät in Dresden derzeit über Friedensethik. 2007 hat die EKD ihre Position in der Denkschrift "Aus Gottes Frieden leben - für gerechten Frieden sorgen" dargelegt. Betont wird darin der Vorrang ziviler Konfliktlösungen. Gewalt wird als äußerstes Mittel zur Vermeidung schlimmerer Verbrechen aber nicht komplett abgelehnt.

Brahms sagte, die Position zum Vorrang des Zivilen gelte noch immer. Dennoch sei es zwölf Jahre später Zeit, über neue Herausforderungen, beispielsweise durch autonome Waffensysteme, zu diskutieren. Ob daraus eine neue Denkschrift entstehe, sei dann zu klären, sagte der Friedensbeauftragte.

Eine Erweiterung sieht Brahms auch durch das Thema Nachhaltigkeit. Die EKD-Synode besprach am Montag in Dresden den Zusammenhang zwischen Klimawandel und Konflikten. Zudem verlangte Brahms eine weitergehende Forderung beim Thema Atomwaffen. Die Drohung mit Nuklearwaffen sei bereits 2007 von der Kirche als unethisch beurteilt worden. Jetzt sprach sich Brahms für die Forderung nach einer Ächtung und einem Verbot von Atomwaffen aus.