Präses Schwaetzer: Kirche muss die Menschen zusammenbringen

Präses Schwaetzer: Kirche muss die Menschen zusammenbringen

Erfurt (epd). Die Präses der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Irmgard Schwaetzer, rechnet nicht mit einem schnellen Verschwinden der AfD. Die politische Landschaft in Deutschland entwickele sich ähnlich wie in den europäischen Nachbarländern, und Populisten hätten einen festen Anteil an den Wahlergebnissen, sagte Schwaetzer der "Thüringischen Landeszeitung" (Donnerstag). Es schmerze sie, "dass in den östlichen Regionen ein Viertel der Bevölkerung eine Partei wie die AfD wählt, deren Vertreter Björn Höcke offiziell als Faschist bezeichnen werden darf".

Die Kirchen müssten mit den Menschen, die sich nicht in einer pluralen Gesellschaft verorten wollten, in Gespräch bleiben, sagte Schwaetzer. Durch die Zuwanderung werde sich das Leben in Deutschland verändern. "Wir müssen also fragen, wie wir mit Menschen, die zu uns gekommen sind, gemeinsam leben und als Christen Toleranz zeigen können", betonte sie. "Vor Gott hat jeder Mensch die gleiche Würde."

Ab- und Ausgrenzungen gingen immer mit aggressiven Gefühlen einher, die sich früher oder später Luft nach außen machten, warnte Schwaetzer. Zu lange sei versäumt worden, über die Spaltung in der Gesellschaft zu reden. Kirche könne und müsse aber die Menschen zusammenbringen.