Serap Güler: Verfassungspatriotismus kann Integration stärken

Serap Güler: Verfassungspatriotismus kann Integration stärken

Frankfurt a.M. (epd). Die nordrhein-westfälische Integrationsstaatssekretärin Serap Güler (CDU) wünscht sich einen Verfassungspatriotismus in Deutschland. Für Einwanderer könne das Herausstellen der Vorzüge des Grundgesetzes Identifikation und Identität schaffen, argumentiert Güler in einem Beitrag für die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" (Freitag). "Vielleicht können wir nicht sagen, dass wir stolz sind, Deutsche zu sein - so wie es die Amerikaner über ihr Land tun. Aber es gibt jeden Anlass, stolz auf unser Grundgesetz zu sein", schreibt die 39-Jährige, die als Kind türkischstämmiger Einwanderer in Deutschland aufgewachsen ist.

"Unser Grundgesetz verdient als das Fundament unseres Zusammenlebens eine stärkere Würdigung", legt Güler dar und schlägt das Fach Verfassungskunde an den Schulen vor. "Vielleicht ist es aber auch an der Zeit für einen zweiten Nationalfeiertag?", fragt die CDU-Politikerin und nennt den Tag der Verkündung des Grundgesetzes, den 23. Mai.

Die Integrationsstaatssekretärin beklagt, dass es in Deutschland nach wie vor nicht gelinge, Einwanderer "als einen Teil von uns, als Deutsche zu akzeptieren". Damit sich Einwanderer mit Deutschland identifizieren, bedürfe es "identitätsstiftender Symbole". Es werde "allerhöchste Zeit, dass auch uns die Erzählung gelingt, eine Aufsteigerrepublik zu sein". "Indem wir sagen: Uns ist es egal, woher du kommst. Wichtig ist, wohin du willst!", fügt Güler hinzu

Nichts sei so sehr ein Garant dafür wie das Grundgesetz. "Wir haben eine Verfassung, die auf Werten basiert, die integriert und die somit wunderbar in der Lage ist, Identifikation und Identität zu schaffen", schreibt Güler.