Konferenz bringt 120 Millionen Euro für Opfer von Krise in Venezuela

Konferenz bringt 120 Millionen Euro für Opfer von Krise in Venezuela

Brüssel (epd). Bei einer Hilfskonferenz für die wegen der Krise in Venezuela geflüchteten Menschen sind in Brüssel rund 120 Millionen Euro zusätzlicher Mittel versprochen worden. Das Geld komme zu den 30 Millionen Euro hinzu, mit denen die EU in diesen Tagen ihre eigene Hilfe aufstocke, erklärte die EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini am Donnerstag nach der Konferenz, die nicht als Geberkonferenz konzipiert war und die von EU, UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR und Internationaler Organisation für Migration (IOM) ausgerichtet wurde.

Die Konferenz sollte dazu beitragen, dass die venezolanische Krise ganz oben auf die internationale Agenda zurückkehre, sagte Mogherini. In dieser Hinsicht sei das Treffen ein Erfolg gewesen. Zuvor hatte unter anderem der peruanische Außenminister Gustavo Meza-Cuadra Velásquez auf die Folgen der politischen Krise hingewiesen. In Peru hätten sich fast 900.000 Migranten aus Venezuela niedergelassen, sagte er, 95 Prozent von ihnen wollten bleiben. Diese müssten integriert werden.

Daniela Simm von Diakonie Katastrophenhilfe sagte am Rande der Konferenz, dass die humanitäre Hilfe für die Venezolaner frei von politischer Instrumentalisierung sein müsse. Die Hilfsorganisation unterstützt durch lokale Partner in Kolumbien die Arbeit für Flüchtlinge und Migranten aus Venezuela. Wichtig sei neben der Hilfe für die Venezolaner auch die Arbeit mit den sie aufnehmenden Gemeinden, um Fremdenfeindlichkeit entgegenzuwirken.

In Venezuela tobt ein erbitterter politischer Machtkampf zwischen der Opposition und der Regierung. Parlamentspräsident Juan Guaidó hatte sich im Januar zum Übergangspräsidenten erklärt. Inzwischen wird er von mehr als 50 Staaten anerkannt. Auf der Seite von Präsident Nicolás Maduro stehen Länder wie Kuba, Russland und die Türkei. Maduros größter Machtfaktor ist das Militär, das bislang mehrheitlich zur Regierung hält.