Papst-Messe zum Auftakt der Amazonas-Synode

Papst-Messe zum Auftakt der Amazonas-Synode

Rom (epd). Papst Franziskus eröffnet am Sonntag gemeinsam mit Bischöfen, Ordensleuten und Experten aus aller Welt mit einer Messe im Petersdom die Amazonas-Synode. Bei der dreiwöchigen Versammlung unter dem Titel "Amazonien - Neue Wege für die Kirche und eine ganzheitliche Ökologie" geht es vorrangig um Umweltzerstörung, die Lage der Indigenen und Priestermangel in dem neun Länder umfassenden Gebiet. Überlegungen zur Weihe älterer verheirateter Männer als Antwort auf den Priestermangel sorgten vor der Bischofssynode für Häresie-Vorwürfe von Kritikern des Papstes auf der einen und hohe Erwartungen von Reformern auf der anderen Seite.

Die "Fridays for Future"-Bewegung und die Haltung des brasilianischen Präsidenten Jair Bolsonaro zu Brandrodungen, die zur Zerstörung des Regenwalds beitragen, rückte vor der Synode die Bedeutung des Amazonas-Gebietes für das Weltklima in den Blickpunkt der Weltöffentlichkeit. Franziskus will sich am Montag mit einem Grußwort an die insgesamt rund 280 Synodenteilnehmer wenden. An den darauffolgenden Tagen haben die Bischöfe je vier Minuten für eigene Wortbeiträge Zeit. Zum Abschluss wird die Versammlung ihre Vorschläge dem Papst vorlegen. Bischofssynoden haben allein beratenden Charakter.

Der Generalsekretär der Bischofssynoden, Kardinal Lorenzo Baldisseri, bezeichnete die Zahl von 35 Frauen unter den insgesamt etwa 280 Teilnehmern als hoch. Die Frage, warum Frauen nicht stimmberechtigt sind, während Franziskus in der Vergangenheit nicht geweihte Männer mit abstimmen ließ, beantwortete er bei der Vorstellung der Amazonas-Synode mit Hinweis auf ausschließlich päpstliche Entscheidungskompetenzen.

Von den rund 180 Bischöfen, die an der Synode teilnehmen, stammen 113 aus dem Amazonas-Gebiet. Zu den als Zuhörern eingeladenen Teilnehmern gehören auch 17 Vertreter von Indigenen. Aus Deutschland werden neben dem Vorsitzenden der Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, die in Peru lebende Theologin Birgit Weile sowie die Hauptgeschäftsführer der beiden katholischen Hilfswerke Adveniat und Misereor, Michael Heinz und Pirmin Spiegel, teilnehmen. Als Experte wird im Zusammenhang mit der Zerstörung des Regenwalds im Amazonas-Gebiet der Gründungsdirektor des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung, Hans Joachim Schellnhuber, nach Rom kommen.