Günther warnt vor wachsender politischer Kluft zwischen Ost und West

Günther warnt vor wachsender politischer Kluft zwischen Ost und West

Baden-Baden (epd). Zum Tag der Deutschen Einheit hat der schleswig-holsteinische Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) vor wachsenden Differenzen in der politischen Debatte zwischen Ost und West gewarnt. Diese Entwicklung beobachte er mit Sorge, sagte der Gastgeber der diesjährigen Einheitsfeier am Mittwoch im SWR. Es sei eine gemeinsame Anstrengung nötig, dann könne gelingen, dass kein großer Riss entstehe.

Die Stärke der AfD bei den Landtagswahlen in Sachsen und Brandenburg deute er noch nicht als Zeichen für ein Auseinanderwachsen, sagte Günther. Er räumte aber ein: "Klar hat das auch mit dem Gefühl zu tun, abgehängt zu sein." Dagegen anzukämpfen sei aber eine bundesdeutsche Aufgabe und könne nicht in den einzelnen Ländern gelöst werden. Wähler, die der AfD ihre Stimme gegeben haben, dürften nicht abgeschrieben werden, betonte der CDU-Politiker. Viele hätten aus einer Enttäuschung heraus oder um einen Denkzettel zu geben, die AfD gewählt.

Der Tag der Deutschen Einheit wird in diesem Jahr in Kiel gefeiert. Schleswig-Holsteins Landeshauptstadt erwartet am Mittwoch und Donnerstag zur 30. Jubiläumsfeier mehr als eine halbe Million Besucher. Prominente Gäste sind Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU). Das Motto lautet in diesem Jahr "Mut verbindet".