Studie: Unternehmen achten mehr auf Familienfreundlichkeit

Studie: Unternehmen achten mehr auf Familienfreundlichkeit

Köln (epd). Die Wertschätzung eines familienfreundlichen Arbeitsumfeldes für die Attraktivität einer Beschäftigung nimmt unter Arbeitgebern offenbar zu. Wie eine am Dienstag veröffentlichte Studie des arbeitgebernahen Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) in Köln ergab, erkennen das immer mehr Geschäftsleitungen und Personalchefs an. Für 83 Prozent von ihnen waren laut der Umfrage familienfreundliche Maßnahmen wichtig. Vor drei Jahren waren es noch 77 Prozent. Die repräsentative Studie wurde im Auftrag des Bundesfamilienministeriums zwischen Oktober und Dezember 2018 erstellt. Fast 1.300 Unternehmen und etwa 2.500 Beschäftigte aus verschiedenen Branchen wurden befragt.

Die wachsende Aufmerksamkeit für das Thema "Work-Life-Balance" beeinflusst den Angaben zufolge auch die Einschätzung der Beschäftigten: 39 Prozent von ihnen waren der Meinung, dass ihr Arbeitgeber eine ausgeprägte familienfreundliche Unternehmenskultur hat. Bei der letzten Umfrage durch das IW Köln zu dem Thema im Jahr 2015 waren es noch drei Prozentpunkte weniger.

In acht von zehn Betrieben konnten die Beschäftigten der Untersuchung zufolge ihre Arbeitszeiten mit den Führungskräften abstimmen, um Familie und Beruf zu vereinbaren. Besonders die Väter seien in den vergangenen Jahren verstärkt ins Blickfeld geraten, hieß es. Boten 2015 knapp 35 Prozent der Unternehmen spezielle Förderungen für Väter an, war es 2018 bereits über die Hälfte.

Um den hohen Erwartungen in Zukunft gerecht zu werden, müssen nach Angaben der Studienautoren Andrea Hammermann, Jörg Schmidt und Oliver Stettes vor allem die Personalverantwortlichen die Wünsche der Beschäftigten und den betrieblichen Erfolg vereinen. "Führungskräfte werden entweder als Beförderer oder Blockierer in Sachen Familienfreundlichkeit wahrgenommen", erklärte Stettes. Deswegen sollten die Firmen "ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ermutigen, familienfreundliche Maßnahmen auch zu nutzen". Dazu gehörten unter anderem flexible Arbeitszeiten, Elternzeit und -förderung, Kinderbetreuungsangebote und Beratungsangebote.