Flüchtling aus Hermeskeil schwebt weiter in Lebensgefahr

Flüchtling aus Hermeskeil schwebt weiter in Lebensgefahr

Hermeskeil, Trier (epd). Fünf Tage nach einer versuchten Selbstverbrennung schwebt ein Bewohner der Flüchtlingserstaufnahmestelle in Hermeskeil bei Trier weiter in Lebensgefahr. Der Gesundheitszustand des Aserbaidschaners sei nach wie vor kritisch, sagte eine Sprecherin der für die Einrichtung zuständigen Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion ADD in Trier am Montag dem Evangelischen Pressedienst (epd). Am Dienstag will die rheinland-pfälzische Integrationsministerin Anne Spiegel (Grüne) die Erstaufnahme in Hermeskeil besuchen. Dort wolle sie sich mit den Mitarbeitern zu einem nichtöffentlichen Gespräch treffen, teilte das Ministerium mit.

Der 34-jährige Asylbewerber hatte sich am vergangenen Mittwoch in der Erstaufnahmestelle mit einer brennbaren Flüssigkeit übergossen und in Brand gesetzt. Er wurde mit schweren Verletzungen in eine Spezialklinik gebracht. Rheinland-pfälzische Flüchtlingshilfe-Organisationen erklärten, die Verzweiflungstat sei auch eine Folge des immer weiter verschärften Asylrechts und der immer längeren Kasernierung von Flüchtlingen. Die großen Erstaufnahmestellen hätten sich dadurch in "Orte der Isolation und der Perspektivlosigkeit" verwandelt.