Polnischer Präsident lobt Rolle der Kirchen bei Aussöhnung

Polnischer Präsident lobt Rolle der Kirchen bei Aussöhnung

Berlin (epd). Der polnische Staatspräsident Andrzej Duda hat die Rolle der Kirchen bei der Aussöhnung mit Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg betont. Der "Bild"-Zeitung (online) sagte er: "Deutsche und polnische Bischöfe schrieben Mitte der Sechziger Jahre in einem gemeinsamen Brief: 'Wir vergeben und bitten um Vergebung.'" Duda erinnerte auch an den Kniefall des damaligen Bundeskanzlers Willy Brandt 1970 in Warschau und an die Politik von Brandts Nachfolgern Helmut Schmidt und Helmut Kohl. Heute sei "eine Partnerschaft und Freundschaft entstanden, die seinesgleichen sucht".

Er sei Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier sehr dankbar, dass er am (morgigen) Sonntag, dem 80. Jahrestag des Beginns des Zweiten Weltkriegs, mit ihm den symbolträchtigen Ort Wielun besuche. "Denn bisher steht vor allem die Westerplatte in Danzig als Symbol für die ersten Kämpfe", betonte Duda. In Wielun flog die deutsche Luftwaffe am 1. September 1939 etwa zeitgleich zu den ersten Gefechten auf der Westerplatte mehrere Angriffe.

Zugleich bekräftigte der polnische Präsident die Forderung nach Reparationszahlungen. "Ich halte das für eine Frage von Verantwortung und Moral." Der Krieg habe in Polen gewaltige Schäden verursacht. Mit der Höhe der Forderung "befasst sich gerade unser Parlament und wird eine Rechnung vorlegen", sagte Duda der "Bild"-Zeitung.

epd ug