Passau (epd). Die Grünen fordern von der Bundesregierung ein Milliardenprogramm für den deutschen Wald. Notwendig sei ein "Waldzukunftsfonds von einer Milliarde Euro für die nächsten Jahre als erste Finanzspritze für den kranken Wald", sagte Fraktionschef Anton Hofreiter der "Passauer Neuen Presse" (Donnerstag). Das Zeitalter der Nadelholz-Forstplantagen müsse ein Ende haben, stattdessen würden mehr Öko-Wälder benötigt.
Förster müssten beim nachhaltigen Waldumbau unterstützt werden, indem Fördermittel an ökologische Kriterien gebunden würden, forderte Hofreiter. "Wir brauchen einen Öko-Bonus für den Waldumbau", sagte er. "Wer naturnahe Wälder wieder wachsen lässt, wird belohnt. Wer weiter auf Baumplantagen setzt, geht leer aus." Zudem müssten Urwälder gestärkt werden. In den kommenden Jahren müssten fünf Prozent des deutschen Forstes zu Urwäldern werden. "Die Bundesregierung muss das Waldsterben entschieden bekämpfen, denn Waldschutz ist Klimaschutz", betonte der Grünen-Fraktionschef.
Bundesagrarministerin Julia Klöckner (CDU) will an diesem Donnerstag in Berlin mit Verbänden über Nothilfen für den Wald beraten. Dabei soll auch ein "Waldgipfel" für September vorbereitet werden, auf dem konkrete Beschlüsse gefasst werden sollen.
