WHO: Masern in Europa auf dem Vormarsch

WHO: Masern in Europa auf dem Vormarsch

Genf (epd). Die lebensgefährlichen Masern breiten sich laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) in Europa stark aus. In den ersten Hälfte dieses Jahres seien bereits 90.000 Fälle in der Europäischen Region der WHO erfasst worden, teilte die Organisation am Donnerstag in Genf mit. Im gesamten Jahr 2018 seien es nur 84.500 Fälle gewesen. In zwölf Ländern seien die Masern Ende 2018 heimisch gewesen, darunter Deutschland. In vier Staaten sei die Krankheit bis Ende 2018 wieder zurückgekehrt.

Zum gleichen Zeitpunkt seien 35 Länder frei von der Krankheit gewesen, während zwei Länder für einen Zeitraum von bis zu 35 Monaten keinen neuen Fall verzeichnet hätten, hieß es weiter. Ein Land gilt als frei von Masern, wenn mindestens 36 Monate kein neuer Fall auftaucht.

Zu der Europäischen Region der WHO gehören 53 Länder, darunter auch die gesamte Russische Föderation und asiatische Länder wie Usbekistan oder Turkmenistan.

Die WHO wies darauf hin, dass die Zahl der tatsächlichen Fälle wesentlich höher sei als die Zahl der statistisch erfassten Fälle. Das letzte Jahr, für das die WHO Todesfälle für Masern weltweit dokumentiert habe, sei 2017. Damals seien 110.000 Masern-Tote registriert worden. Auch bei den Todesfällen werde eine wesentlich höhere Dunkelziffer vermutet.

Die WHO macht einen geringen Impfschutz für die starke Ausbreitung der Masern mitverantwortlich. Zudem habe das Vertrauen in die Impfung in vielen Ländern abgenommen.

Masern werden durch Viren übertragen. Es kommt zu hohem Fieber, Schnupfen, Husten sowie Hautausschlag. Die Masern greifen das Immunsystem an. Die Erkrankten sind auch anfälliger für andere Krankheiten.