Bündnis fordert gleiches Recht für behinderte Kinder und Jugendliche

Bündnis fordert gleiches Recht für behinderte Kinder und Jugendliche

Berlin (epd). Ein Bündnis mehrerer Verbände fordert eine grundlegende Reform der Kinder- und Jugendhilfe. Die Wohlfahrtsverbände, betroffene Eltern, Behindertenverbände und Experten stellten am Dienstag in Berlin einen Appell vor, in dem sie verlangen, dass alle Kinder und Jugendlichen mit Behinderungen gleich behandelt werden und dieselben Leistungsansprüche an die Jugendhilfe haben sollen wie andere Kinder. Der Appell, der sich an Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) richtet, wird von sechs Bundesländern unterstützt.

Rund 250.000 Kinder und Jugendliche mit einer geistigen oder körperlichen Behinderung werden sozialrechtlich wie Erwachsene mit Behinderungen behandelt, kritisiert das Bündnis. Für ihr Leben und ihre Familien bringe das viele zusätzliche Erschwernisse mit sich. Maria Loheide vom Vorstand der Diakonie Deutschland sagte, Eltern mit behinderten Kindern hätte große Schwierigkeiten, die ihnen zustehenden Hilfen zu erhalten und ihre Rechte durchzusetzen.

Kinder und Jugendliche mit einer Behinderung werden in Deutschland je nach Art der Behinderung sozialrechtlich unterschiedlich behandelt. Die Hilfen, die sie zusätzlich etwa zu medizinischen Leistungen benötigen, müssen die Eltern geistig oder körperlich behinderte Kinder beim Sozialamt beantragen. Alle anderen Familien erhalten Hilfen vom Jugendamt.

Viele Familien erhielten dadurch nicht die Förderung, die sie benötigen, erklärte das Bündnis. Außerdem widerspreche der Ausschluss behinderter Kinder aus dem Jugendhilferecht der UN-Behindertenrechtskonvention.