Verein für Mutter-Kind-Heim im Gefängnis feiert 50-Jahr-Jubiläum

Verein für Mutter-Kind-Heim im Gefängnis feiert 50-Jahr-Jubiläum

Frankfurt a.M. (epd). Der einzige Förderverein für ein Mutter-Kind-Heim in einem deutschen Gefängnis feiert sein 50-jähriges Bestehen. Zu der Feier des Vereins "Mutter-Kind-Heim Preungesheim" am Samstag in Frankfurt am Main sei unter anderen die hessische Justizministerin Eva Kühne-Hörmann (CDU) eingeladen, sagte die Vorsitzende Erika Mildeberger-Röhmig dem Evangelischen Pressedienst (epd).

Der Verein unterstütze das ebenfalls 1969 im Frankfurter Frauengefängnis gegründete Mutter-Kind-Heim mit dem Ziel, bei der Inhaftierung einer Mutter die Trennung von ihren kleinen Kindern zu vermeiden. Der Verein mit 69 Mitgliedern finanziere sich zumeist aus Bußgeld. Er suche dringend junge Mitstreiter, sagte Mildeberger-Röhmig.

Das von der damaligen Gefängnisleiterin Helga Einsele gegründete Mutter-Kind-Heim sei die weltweit erste Einrichtung dieser Art, erklärte die frühere Vereinsvorsitzende und Vorsitzende der 2017 gegründeten Stiftung für das Mutter-Kind-Heim, Ortrud Georg-Pathe. Inzwischen gebe es zehn weitere solcher Heime in deutschen Gefängnissen, aber nur in Frankfurt existiere ein Förderverein dafür.

So unterstützt der Verein nach Georg-Pathes Angaben zum Beispiel inhaftierte Frauen, die einen Schulabschluss nachholen oder nähen lernen wollen. Er bezahlt Telefonkosten und im offenen Vollzug Fahrtkosten nach Hause. Für die Kinder schafft der Verein neue Kinderwagen, Hochstühle und Spielzeug an. Zu Geburtstagen und zu Weihnachten besorgt er Geschenke.